Futterstellen und Vogeltränken wie oft säubern?
Genauso wie die eigentliche Fütterung sowie die Bereitstellung von frischem Wasser, ist es wichtig die Vogeltränken und Futterhäuser sauber zu halten. Erfahre hier, wie man das am besten anstellt. Und wie häufig sollte man das eigentlich machen?
Es ist gut bekannt, dass die Vögelfütterung den Vögeln besonders in der kalten Jahreszeit unterstützt. Obwohl das nicht unumstritten ist, wie ich in meinem Artikel "Warum eigentlich Vögel füttern?" bereits beschrieben habe. Dort kamen wir aber zu dem Ergebnis, dass die Vogelfütterung allgemein mehr Vorteile als Nachteile hat. Genauso wichtig ist aber auch der Zugang zu sauberem Wasser, sowohl im Sommer als auch im Winter wenn viele Quellen für die Vögel zugefroren und damit unerreichbar sind.
Nur vergessen wir dabei möglicherweise einen wichtigen Punkt: Die Sauberkeit. Eine Vogeltränke dient u.a. dazu, dass die Vögel kein verunreinigtes Wasser trinken müssen. Wenn nun aber über den Sommer mit hohen Temperaturen sich Krankheitserreger, Algen und verschiedenste Bakterien in der Tränke sammeln, ist das sehr problematisch und eigentlich kontraproduktiv zu dem eigentlichen Ziel. Wie geht man also vor?
Vogeltränke säubern
Fangen wir zunächst bei der Vogeltränke an. Dort finden sich im Sommer viele Verunreinigungen, auch Algen fühlen sich bei der starken Sonneneinstrahlung besonders wohl. Also wie kann man am besten dagegen vorgehen?
Periodisch das Wasser wechseln
Hoffentlich macht ihr das bereits, aber das Wasser sollte unbedingt oft ausgewechselt werden. Im Sommer sollte das durchaus täglich erfolgen, da sich sonst sehr viel Dreck im Wasser sammeln kann, wodurch es signifikant verunreinigt werden kann. Deshalb musste ich diesen Punkt an der Stelle erwähnen.
Die richtige Vogeltränke
Es fängt schon bei der Wahl der Tränke an. Mit einigen Arten hatte ich persönlich schon sehr schlechte Erfahrungen, obwohl sie ja schön im Garten aussahen. Deshalb empfehle ich, Vogeltränken aus Stein mit einer groben Oberfläche zu vermeiden. Wenn sich dort Dreck absetzt hat man nicht wirklich eine Chance diesen mit einer einfachen Bürste zu entfernen.
Stattdessen habe ich besonders gute Erfahrungen habe ich mit gebrannten oder sonstigen beschichteten Oberflächen. Das gibt es für Tränken aus Keramik, aber auch für solche aus Stein. Diese können dann schön aussehen, aber trotzdem im Interesse der Gesundheit gut gesäubert werden. Auch Vogeltränken aus Ton mit einigermaßen ebenen Oberflächen sind noch relativ gut sauber zu halten. Mit Tränken aus Metall habe ich noch nicht so viel Kontakt gehabt, diese werden für mein Gefühl besonders im Sommer sehr schnell extrem warm, weshalb ich sie nie wirklich ausprobiert habe.
Bürste und Leitungswasser
Das tatsächliche Putzen ist dann doch ziemlich einfach. Hier nehme ich eine Bürste, spüle die Tränke kurz etwas aus und bürste dann solange bis sie sauber ist. Das ist dann so lange zu wiederholen bis keine weiteren Rückstände mehr zu sehen sind oder es keine Veränderung mehr gibt. Man soll natürlich auch nicht Stunden beschäftigt sein, nur mehr als einmalig mit der Bürste vorzugehen ist zu beachten.
Für hartnäckigen Dreck: Ein natürliches Mittel
Das mag den einen oder anderen überraschen, aber Erde ist erstaunlich effektiv darin, grobe Verschmutzungen zu lösen. Einfach die Erde aus dem Garten nehmen, um mit der Bürste auch die Algen, die absolut nicht abgehen möchten, zu entfernen. Damit ist es in schon so ziemlich allen Fällen gut möglich, den Dreck zu entfernen. Das könnt ihr auch in der Galerie sehen, wo ich kurz zeige, dass das eine effektive Methode ist. Hier gilt aber auch gewisse Vorsicht, da es möglich ist, dass manche Materialien darunter leiden. Immerhin ist es eine Art Schleifpapier, die man dort anwendet.
Regelmäßigkeit und Hilfsmittel
Wichtig ist dabei, dass man das nicht nur ein einziges Mal pro Monat macht, sondern besonders im Sommer neben dem regelmäßigen Wechsel des Wassers wenn möglich ca. zwei Mal pro Woche kurz die Trinkstelle putzt. Wenn man das oft durchführt bedeutet das natürlich auch weniger Arbeit für das nächste Mal, was auch ein Vorteil ist. So spart man sich Zeit dabei und ist möglicherweise nicht ganz so genervt wenn es draußen heiß ist während ein paar Überreste einfach nicht abgehen möchten.
Manchmal ist es aber nicht ausreichend nur auf diese beiden Hilfsmittel zurückzugreifen, sondern man benötigt irgendetwas, was stärker gegen den Schmutz vorgeht. In diesem Fall habe ich gute Erfahrungen mit einem allgemeinen Putzmittel für Tierkäfige gesammelt. Das ist auf den Gebrauch für von Tieren benutzten Oberflächen ausgerichtet, damit weniger schädlich und auch weniger aggressiv. Natürlich muss man daran denken, dass die Tränke danach ordentlich auszuspülen und nochmal mit Wasser zu säubern ist. Auch wenn es nicht so schädlich wie andere Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel ist, sollten Tiere es trotzdem nicht zu sich nehmen.
Eine kurze Demonstration
In der Galerie ist zu sehen, wie eine anfangs doch recht dreckige Tränke einfach wieder sehr sauber werden kann.
Futterhaus ordentlich halten
Wenn die Vogeltränke sauber ist, wurde den gefiederten Freunden schon ordentlich geholfen. Wenn man sie auch noch füttert, wovon ich in diesem Fall fast erstmal ausgehe wenn man bereits eine Tränke hat, muss das Futterhaus natürlich auch frei von schädlichen Überresten sein. Der erste Punkt ist dabei schon der Kauf des korrekten Vogelfutters. Am wichtigsten ist, dass man schalenfreies Vogelfutter kauft, da bei diesem alles von den Vögeln verwertet werden kann und sie nicht gezwungen sind die Schale wegzuwerfen. Auch bei der Wahl der tatsächlichen Mischung kann man dann darauf achten, dass man z.B. weniger Sämereien hat, die bei Nässe gerne aufquellen. Natürlich muss man dabei immer darauf achten, dass dadurch nicht mehr alle Vogelarten angelockt werden, die vorher möglicherweise bereits zu sehen waren. In meinem Beispiel werden so besonders Haussperlinge benachteiligt, was je nach der individuellen Situation möglicherweise nicht akzeptabel ist.
Es ist aber auch wichtig zu sagen, dass es im Fall eines Ausbruchs einer Vogelkrankheit nicht ausreicht die Futterstelle sauber zu machen. Dann muss das Futterhaus auf jeden Fall temporär entfernt werden und in der Zwischenzeit bis man es wieder aufhängen kann gesäubert werden.
Futterhaus regelmäßig putzen
Natürlich ist auch hier das Putzen besonders wichtig. Futterreste wie z.B. Schalen sollte man regelmäßig entfernen und dann ebenfalls bestenfalls mit etwas Wasser und einer Bürste alles andere entfernen. Zu beachten ist hier im Vergleich zu den Tränken natürlich, dass man ausreichend Zeit zum Trocknen lässt, sonst hat man feuchtes Futter, was noch zu ganz anderen Problemen führen kann.
Allgemein muss man das Futterhaus nach meiner Erfahrung auch nicht so häufig säubern, da das Futter eher trocken ist und weniger Verunreinigungen hervorruft. Trotzdem muss man es oft genug kontrollieren und bei Bedarf genauso wie in gröberen periodischen Abständen dann agieren. Hier kann man ebenfalls überlegen etwas wie "Käfig-rein" zu verwenden, muss aber ebenso das ausreichende Nachspülen beachten.
Sauberkeit der Umgebung bedenken
Ein genereller Aspekt, den man leicht vergessen kann, ist potenziell der Dreck, welcher bei der Fütterung entsteht. Im vorherigen Abschnitt hatte ich bereits über die Notwendigkeit von schalenfreien Futter geschrieben. Aber auch dieses wird heruntergeworfen (das hat man bestimmt schön öfters gesehen und sich geärgert, bei mir mögen die Haussperlinge das zu tun) oder vom Wind umhergeweht. Einiges an Futter wird manchmal noch von Vögeln entfernt, die sich auf dem Boden vergleichsweise wohl fühlen, trotzdem wird immer ein Rest übrig bleiben.
Also sollte man darauf achten, dass man das Futterhaus irgendwo anbringt, wo man die Reste auf irgendeine Art entfernen kann. Ansonsten geht man z.B. das Risiko ein, plötzlich sehr viele Sonnenblumen zu haben, die überall im Garten wachsen.
Fazit
Abschließend kann man also sagen, dass die korrekte Hygiene für Futterhäuser und Vogeltränken fast genauso ausschlaggebend für eine gute Unterstützung der Vögel ist wie die eigentliche Fütterung selbst. Dabei soll man das bitte nicht falsch verstehen und den Eindruck erlangen, dass man unproportional oft putzen muss. Stattdessen möchte ich appellieren, dass dieser Aspekt der Fütterung nicht vergessen wird. Sonst entsteht irgendwann das Risiko, dass die eigentlich gut gemeinte Unterstützung zu vielen Krankheiten führt. Und wir möchten doch den Vögeln etwas Gutes tun, wenn sie uns im Gegenzug dazu so viel Spaß bereiten.