Vogel des Jahres 2026 - Die Kandidaten stehen fest
Die Abstimmung für den Vogel des Jahres 2026 läuft noch bis Anfang Oktober. Insgesamt stehen fünf Arten zur Auswahl, welche jeweils ein bestimmtes Naturschutz-Ziel repräsentieren.

Seit Anfang September kann über den Vogel des Jahres abgestimmt werden, eine lange Tradition beim NABU. Das ist aber nur das sechste Mal, dass wir als Öffentlichkeit darüber abstimmen können. Obwohl ein Vogel des Jahres erstmals 1971 gekürt wurde, ist die Wahl erst seit 2021 für alle verfügbar.
Insgesamt stehen 5 Kandidaten zur Auswahl, wobei jeder von ihnen die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema des Naturschutzes lenken soll. Abgestimmt werden kann noch bis zum 9. Oktober 2025 auf vogeldesjahres.de.
Für wen sollte man also abstimmen? Solch wichtige Wahlen möchte ich natürlich nicht beeinflussen, stattdessen gibt es hier eine kurze Übersicht der Kandidaten mit ihrer jeweiligen Qualifikation sowie dem Wahlspruch. Die Forderung der Schleiereule klingt zwar etwas bedrohlich, aber sie meint es nur gut.
Wahlkandidaten
Amsel

Die Amsel steht für mehr Natur in den Städten. Mit dem fortlaufenden Ausbau der Städte, um immer mehr Wohnraum und Gewerbegebiete zu schaffen, verschwindet auch die Natur. Selbst in Gärten kann zu viel Pflege problematisch werden, wenn keine Beeren, Insekten etc. für sie zu finden sind. So kann auch ein Vogel, welcher gut an das Stadtleben angepasst ist, dort keine ausreichende Nahrung mehr finden.
Rebhuhn

Immer intensivere Landwirtschaft macht dem Rebhuhn zu schaffen. Überdüngung und Gift sorgt dafür, dass Felder für sie unbewohnbar sind und nicht als Nahrungsquelle in Frage kommen. Auch verschiedenste Wildpflanzen, welche einst neben den Feldern standen, verschwinden immer mehr. Obwohl Rebhühner einst äußerst zahlreich zu finden waren, gelten sie hierzulande mittlerweile als gefährdet.
Zwergtaucher

Zwergtaucher benötigen zur Nahrungssuche und Aufzucht ihrer Jungen naturbelassene und saubere Gewässer. Vegetation wie Schilf ist unbedingt notwendig, damit sie sich selbst und den Nachwuchs verstecken können. Damit sie erfolgreich Nahrung finden können, müssen Gewässer sauber sein und ausreichend Wildtiere im Wasser zulassen. Künstlich angelegte Gewässer ohne Wildwuchs und mit verschiedensten Schadstoffen im Wasser bei gleichzeitiger Trockenlegung natürlicher Gewässer machen ihnen zu schaffen.
Waldohreule

Ebenso von Vielfalt profitiert die Waldohreule, diesmal aber an Land. Für sie sorgen Wirtschaftswälder mit reinen Nadelbäumen ohne irgendeine Form von Abwechslung dafür, dass sie keine Deckung oder einen Unterschlupf finden kann. Sie benötigt alte Bäume mit Höhlen und lebendige Felder für die Nahrungssuche. Bei ihr gilt dementsprechend genauso: Vielfalt in der Natur ist überlebenswichtig.
Schleiereule

Dieselben Sorgen plagen die Schleiereule. Sie konnte sich lange in Scheunen und Kirchtürmen einnisten. Dort war sie willkommen, weil sie sich um ungebetene Gäste in Form von Mäusen gekümmert hat. Mit modernen Dächern und blockierten Eingängen bleibt ihr nur noch eine sehr eingeschränkte Auswahl an Unterschlupfen. In der modernen Landwirtschaft hat sie ebenso wenig eine Chance bei mehr Gifteinsatz und weniger Nagetieren als Resultat. In Städten leidet sie, wie viele Zugvögel auch, unter der dauerhaften hellen Beleuchtung, welche den Tag-Nacht-Rhythmus der Vögel durcheinander bringt.
Fazit
Alle zur Wahl stehenden Vögel haben starke Probleme mit modernen Entwicklungen in der Landwirtschaft sowie im Städtebau. Mit der Wahl des Vogel des Jahres versucht der NABU jedes Jahr erneut darauf aufmerksam zu machen. Ich kann nur empfehlen, dort für den bevorzugten Kandidaten abzustimmen. Sei es wegen bestimmten Umweltschutzzielen, die erreicht werden sollen, oder einfach nur weil man diese Art am meisten mag. Wichtig ist hier die Beteiligung an der Abstimmung. Gewählt werden kann, wie bereits erwähnt, bis zum 9. Oktober um 11 Uhr auf vogeldesjahres.de.
Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis, welches am selbigen Tag, also am 9. Oktober 2025 veröffentlicht werden soll.